Das wird ja immer internationaler hier!
Aller guten Dinge sind drei, also Christmas Concert zum 3., wobei ... hat in erster Linie nichts mit dem Konzert zu tun. Aber wenn man bis Sonntag in London bleibt, dann lässt man sich natürlich auch das besondere Vergnügen nicht entgehen, eine Messe in St. Philip's zu besuchen, wo ratet-mal-wer singt!
Der Weg ins Paradies ist steinig und hart.
Kurzzeitig hatte ich Sorge, zu spät zu kommen. Kein Traum diesmal, sondern real. Die Kirche lag ca. 1 h (Fuß - Bus - Bus - Fuß) von meiner Unterkunft entfernt. Ärgerlicherweise war ich sehr knapp von zu Hause losgegangen und postierte mich dann erst mal an der Bushaltestelle in die falsche Richtung. Nicht weil ich vielleicht nur an Rechtsverkehr glaube. Sondern weil ich der Meinung war, der Bus müsse nach Süden fahren. Der Fahrplan, den ich beschwören wollte, den Bus früher kommen zu lassen, schien mir zu sagen, dass die Richtung verkehrt war. Also fragte ich jemanden, denn ich wollte jetzt nicht auch noch den Fehler machen, voreilig diese Haltestelle zu verlassen, in der Zwischenzeit käme dann der Bus, der eben doch der richtige gewesen
wäre ... bloß nicht! Der Mann, den ich fragte, wollte mir standhaft weismachen, dass alles korrekt und prima sei, auch als ich ihn ausdrücklich auf die umgekehrten kleinen Pfeile an den Haltestellennamen aufmerksam machte und ihn extra dazu befragte. Ich hätte mir das alles natürlich selbst denken können, aber mir wollte nicht in den Kopf, dass ich zunächst in die Gegenrichtung fahren muss, und ich hatte richtig Angst, bei der knappen Zeit auch noch in den falschen Bus zu steigen. Währenddessen fuhr auf der anderen Seite der Bus, is' klar, aber da dachte ich noch, wäre das doch jetzt meiner, dann läge ich noch einigermaßen in der Zeit. Na ja - er wäre es tatsächlich gewesen ... So und irgendwann schwenkte der Mensch plötzlich um und war auf einmal sicher, dass ich zur umgekehrten Haltestelle müsse. Damit waren wir dann schon zu zweit; also bin ich rüber und habe mich da sicherheitshalber noch mal vergewissert: Ja, jetzt war alles richtig, und nun hieß es nur noch warten, denn, siehe oben, der Bus war ja grade weg, spitze. Aber ich hatte Glück: Der nächste kam 5 Minuten vor der geplanten Zeit. Die Stimmung hob sich, ich stieg ein, und umgehend teilte die Fahrerin mir mit, dass sie zu früh sei und deswegen 5 Minuten hier stehen bleiben würde.
Ich hab innerlich gezappelt! Weil ich einen katastrophalen Orientierungssinn habe und nicht wusste, wie ich mich noch auf dem Weg von der letzten Haltestelle zur Kirche verlaufen würde.
Dieser sehr langen Rede kurzer Sinn: Letztlich kam ich ganz bequem pünktlich, also doch noch happy end. Jajaja, nächstes Mal gehe ich früher los.
Es war ein schöner Bestandteil wie auch Abschluss der Reise, die Jungs hier ein zweites Mal und diesmal in ihrem "Zuhause" wiedersehen zu können. Und auch diese Normalität. Es wurde getuschelt, es wurde gegrinst und gekichert, einer hatte seine Noten nicht in Ordnung, musste nach Liedbeginn in der Mappe herumsuchen und sich schließlich beim Nachbarn schlau machen, es war kalt und man musste sich die Hände warm hauchen usw. Vor allem aber hatte der Chor sehr viel zu singen, mehr als ich zu hoffen gewagt hatte, sehr erfreulich!
Eins der Gemeindelieder war "O Come, Emmanuel", und es hat mich heimlich gefreut, ein Lied, das ich erst durch Libera kennen und lieben gelernt habe, mit ihnen zusammen singen zu können. Aber nur die Refrains. Die Strophen wollte ich ihnen überlassen, da wollte ich sie hören.
St. Philip's hat mir gut gefallen: Eine sehr freundliche, hübsche Kirche! Ich habe mich dort sehr wohlgefühlt.
Ja ... es ist mir fast ein bisschen peinlich, aber als ich während des Gottesdienstes dort saß mit dem Chor vor meinen Augen, gingen mir die Worte "holy ground" durch den Kopf.
Ein Sache zu London wird an anderer Stelle noch kommen. Ich muss aber die passende Rubrik noch suchen, weil sie nur indirekt mit Libera zu tun hat.
(In Teil 1 ist noch ein winziges Edit im 3. Absatz (bin nicht so berichtroutiniert wie andere Leute hier.))