
Es ist ein ganz besonders schönes Weihnachtslied, ganz anders als die, die man sonst so kennt. Toll schon die Idee, den Glockenklang so umzusetzen!
Christmas Concert 02.12.2016: Filiarheni hat geschrieben:Nur kurz und auch nur allgemein zu Carol Of The Bells: Ich habe das Lied sehr gern, und auch hier steht die Version von Libera ganz oben. Ein Gänsehautstück, grade an einer Stelle gegen Ende, wo es noch einmal eine Steigerung in der Melodieführung gibt („from everywhere filling the air“). Aber in diesem Lied tritt der äußerst seltene Fall auf, dass ich mit Robert Prizeman nicht einig bin: Warum hat er Gloria-Rufe eingebaut? Im Original sind sie nicht vorhanden und bremsen diese so vorantreibende Musik unnötig zwischendurch aus. Am liebsten würde ich sie rausnehmen.
mawi hat geschrieben:Ich bin auch kein Freund von Unterbrechnungen in Liedern, wenn sie nicht einen bestimmten Zweck erfüllen. Ich empfinde die Gloria-Rufe allerdings nicht als Unterbrechnung. Robert setzt sie so geschickt ein, dass anfangs zwar ein weing Tempo aus dem Lied genommen wird, tatsächlich danach aber wieder ein Steigerung einsetzt. Alles geht flüssig und nahtlos ineinander über, wodurch die Version so dynamisch wirkt.
Ich habe mir eben im Vergleich die Versionen von "Celtic Woman", Hayley Westenra" und "Moya Brennan" angehört. Sehr interessant ist, dass sich alle Versionen sehr stark voneinander unterscheiden und die von LIBERA finde ich am flüssigsten von allen. Bei Celtic Woman wird jedes beginnende Tempo sofort wieder ausgebremst, wodurch das gesamte Lied dem Rhythmus des Glockenschlags folgt. Auch eine interessante Interpretation.
Das ist mir nicht klar: Ausgebremst, aber trotzdem die ganze Zeit dem Glockenrhythmus folgend? Wo z. B.?
Die Interpretation von Moya Brennan ist sehr verträumt-wiegend, und ich finde sie auch schön. Ich habe mir auch noch mal eine bunte Reihe Interpretationen angehört, die Auswahl ist ja mehr als reichlich. Erwähnen möchte ich hier nur "Straight No Chaser": Dieser Bass! Es gibt schon ganz nette Versionen auch von Einzelinterpreten oder kleinen Gruppen. Letztendlich ist Carol Of The Bells für mich aber einfach ein Chorlied! Mit einer großen Anzahl an Sängern hat man so gute Möglichkeiten darzustellen, wie immer mehr Glocken immer lauter zusammen erklingen, schwingen. Siehe Libera.
Erstaunlich auch, wie in den diversen Fassungen das Tempo variiert. Von ausgesprochen langsam (müssen sehr behäbige, langsam schwingende Glocken gewesen sein) bis schon nicht mehr schnell, sondern nur noch hektisch.
Also kurz und gut und total unbeeinflusst

Was mir hier auch sehr, sehr gefällt, ist die Geigeneinleitung. Sie führt wirklich stimmungsvoll zu dem Lied hin.
Kennen gelernt habe ich Carol Of The Bells bei mir im Chor. Die erste Version, die man kennt, prägt zunächst, und deswegen wahrscheinlich ist es so ein seltsames Gefühl gewesen, über das ich erst mal nachdenken muss(te), dass das Lied bei Libera zwischendurch mit den Glorias praktisch innehält. Vielleicht ... sich besinnt? Atem holt für die nächste Stufe? Denn was die zunehmende Steigerung jeweils anschließend angeht, sehe ich es ja genauso, es steigert sich von Mal zu Mal. Und der Übergang nach dem zweiten Gloria wieder zum Thema zurück ist z. B. so eine genussvolle Gänsehautstelle für mich.
Mittlerweile habe ich aber auch ganz gut angefangen, mich an die Gloria-Rufe zu gewöhnen bzw. einen Sinn darin zu finden. Wird schon werden bis Weihnachten.
