Das lang herbeigesehnte Weihnachtskonzert (von „
lang“ kann man wohl wirklich sprechen, wenn man die Abstände zwischen Ely und den Sommerkonzerten mit der folgenden Wartezeit bis zum Weihnachtskonzert vergleicht) liegt nun schon wieder einige Wochen zurück. Es war wohl das LIBERA-Konzert, auf das ich bislang am stärksten hingefiebert habe. Es scheint, als würde sich der Suchtfaktor mit jedem Konzerterlebnis weiter verstärken. Wo soll das bloß enden? Und wo bleibt bitteschön die nächste Konzertankündigung?
Der Aufenthalt in London hielt wie die beiden England-Reisen zuvor wieder zahlreiche intensive Eindrücke bereit. Los ging es schon am Anreisetag – dem Vortag des LIBERA-Konzertes – an dem ich nach pünktlicher Ankunft des Zuges in St Pancras nur kurz mein Gepäck im Hotel ablud und mich von dort direkt auf den Weg zur Westminster Abbey machte. Der dortige Evensong stand neben dem Konzert von LIBERA ganz oben auf meiner Wunschliste für den Aufenthalt. Insbesondere hatten mich die Gesänge während der Beisetzungszeremonien der Queen sehr neugierig gemacht. Da Westminster Abbey nicht weit entfernt vom St John’s Smith Square lag, war dies zudem eine gute Gelegenheit, gleich einmal die beste fußläufige Route vom Hotel zur Örtlichkeit zu ermitteln, wo am kommenden Tag das Konzert stattfinden würde. Zwar war das Hotel nicht unbedingt der Luxuskategorie zuzuordnen, aber dank der frühzeitigen Ankündigung des Termins konnte ich ein erschwingliches Zimmer mit eigenem Bett und Bad (!) in toller Lage in der City of Westminster nahe der Victoria Station buchen. Das frühe und lange Anstehen vor dem Portal der Westminster Abbey bei sehr frischen Temperaturen wurde dann auch mit einem Sitzplatz im Chorgestühl belohnt, von dem aus ich mich von den Qualitäten des Chores intensiv überzeugen konnte. In netter Runde endete Tag 1 dann bei Speis und Trank gemütlich, wenn auch kostspielig, insgesamt also rundum erfolgreich.
Da das Konzert am Sonntag bereits um 17:30 Uhr beginnen sollte und der Einlass für 17:00 Uhr geplant war, war nach einem recht späten Start in den Tag relativ wenig Zeit für Sightseeing in London. Kurzfristig habe ich mich entschieden, statt der
Choral Mattins in der St Paul’s Cathedral (die ich eh für den Folgetag zur Besichtigung eingeplant hatte) lieber die Wachablösung am Buckingham Palace zu verfolgen und die nähere Umgebung fußläufig zu erkunden. Vorab war schon klar, dass die Proben von LIBERA nicht öffentlich waren, sodass hier (leider) kein konkreter Anlass bestand, deutlich früher am Konzertort aufzuschlagen. Als ich um etwa 15:00 Uhr trotzdem einmal am SJSS vorbeilief, traf ich vorm Eingang direkt auf einige bekannte Gesichter und stellte fest, dass die Generalprobe gerade im Gang war und auch bei fest verschlossenen Türen einige ferne Klänge aus dem Innenraum zu vernehmen waren, die näherungsweise auf das Programm des Abends schließen ließen. Das akustische Erlebnis hielt sich jedoch in sehr engen Grenzen, weshalb ich mich vor Ende der Proben nochmals kurz ins Hotel zurückzog. Netter Nebeneffekt: Der Ablauf des Konzertabends war vorab nicht vollständig bekannt, wenn man sich den Blick ins Programmheft verkneifen konnte.
Als pünktlich um 17:00 Uhr der Einlass begann, hatte sich am Nordeingang bereits eine beachtliche Warteschlange gebildet. Nachher erfuhr ich, dass an der Südseite auch angestanden und eingelassen wurde (…vielleicht war es auch genau umgekehrt, die Eingänge ähneln sich ziemlich…). Nach einer erfolgreichen Shoppingrunde am Merchandise-Tisch bewunderte ich die Location und meinen Sitzplatz. Durch sehr glückliche Umstände gelangte ich einige Wochen vor der Reise an ein Ticket für Reihe 2, nachdem ich mich bereits mit meinem Platz einige Reihen weiter hinten angefreundet hatte. Hier muss ich rückblickend feststellen, dass man sehr weit vorne das Geschehen akustisch und visuell ausgesprochen intensiv wahrnimmt – insbesondere auch durch die Nähe der Bühne zum Publikum – es aber eben auch schwierig ist, die Abläufe in seiner Gesamtheit zu verfolgen. Zum Teil war ich damit dann auch etwas überfordert und es fiel mir während des Konzertes häufiger schwer, in das musikalische Geschehen vollends einzutauchen (welch ein Luxusproblem!). Für mein nächstes Konzert könnte ich mir daher vorstellen, einem Sitzplatz einige Reihen weiter hinten dann doch den Vorzug zu geben, was aber sicherlich immer auch stark von der jeweiligen Location abhängt. Bereut habe ich den Platzwechsel aber keinesfalls und nach meinen ersten Konzerten konnte ich mir nun bereits einige Eindrücke über die Vor- und Nachteile der unterschiedlichen Lage von Sitzplätzen verschaffen.
Kommen wir jetzt zu einigen
Personalien im Zusammenhang mit dem Konzert:
- Morgan und Thomas M. fehlten trotz Nennung im Programmheft beim Konzert. Zumindest Morgan war am Vortag des Konzertes beim Dress Rehearsal noch anwesend und ihm war ein Solopart bei Noël Nouvelet zugedacht, was auf einen kurzfristigen Ausfall schließen lässt. Thomas M. konnte ich im Video zu den Proben nicht entdecken und er scheint auch das Programmheft nicht signiert zu haben, sein Ausfall stand also vermutlich schon etwas früher fest.
- Luke B-D fehlte und wurde auch nicht im Programmheft aufgeführt. Noch hoffe ich auf ein Wiedersehen beim nächsten Konzert.
- Nathaniel war wieder Teil der „Bigs“, nachdem er zuletzt nicht mehr auf der Bühne stand, sondern hinter den Kulissen tätig war.
- Neue Miniboys standen nicht auf der Bühne, es wurde jedoch von sechs Jungen in Einheitskleidung am Bühnenrand berichtet. Im Behind the Scenes-Video lassen sich womöglich drei davon erspähen.
- Die Begrüßung der Zuschauer über die Tonbandansage stammt nun nicht mehr von Daniel, sondern von Oscar J., dessen Verbleib bei LIBERA nach seiner Abwesenheit bei den Sommerkonzerten schon in Frage gestellt wurde. Seine Ansage ist sehr charmant und man fühlt sich direkt willkommen.
Ich saß nun also in zweiter Reihe etwa mittig im rechten Block, wodurch u. a. Luca, Laurence D., Joseph und Samuel die meiste Zeit sehr gut zu beobachten und zu vernehmen waren. Auch die Soloauftritte auf der Bühnenmitte u. a. von Freddie, Daniel und Mitchel ließen sich so sehr unmittelbar miterleben.
Einige der Lieder des Abends habe ich in diesem Arrangement bereits (teils mehrmals) live erleben dürfen (
Sanctus, Sing For Ever, Lighthouse, Voca Me, Beati, Libera, Come My Way, Smile, Ave Maria, Sing For Our World), sodass ich hier auf vorhergehende Gedanken und Eindrücke in den anderen Threads verweisen möchte.
Nicht unerwähnt lassen möchte ich jedoch, dass mich die Vokalisen von
Luca bei
Voca Me unglaublich beeindruckt haben. Er stand beim Singen buchstäblich vor/über mir und ermöglichte mir, seiner Stimme direkt zu lauschen und seine Gesangstechnik zu verfolgen. Auch wenn ich an anderer Stelle erwähnt habe, dass ich gerade die Vokalisen des Liedes anstrengend finde, so waren es hier für mich eines der intensivsten, eindrucksvollsten Momente des Abends und ich freue mich extrem für Luca, dass er aktuell auch abseits von LIBERA verdientermaßen überaus erfolgreich ist.
Gefreut habe ich mich dann auch noch für
Pietro, der in
Beati seinen ersten Solopart übernehmen durfte. Seine Familie hatte ich im Sommer als Sitznachbarn kennengelernt und auch in London wiedergetroffen und bin sicher, dass sie an diesem Abend extrem stolz war. Bei der Verabschiedung war sein Lächeln auf jeden Fall eines der breitesten.
Ich hätte nicht erwartet, dass wir
Daniel noch einmal mit If oder
Come My Way live erleben dürfen, doch zumindest letztgenanntes Lied wurde uns tatsächlich dargeboten. Das war natürlich ein toller Brückenschlag zum neuen Album und der geplanten Veröffentlichung der Single knappe zwei Wochen später. Daniel schien mir auch die hohen Töne noch exakt zu treffen, aber gegenüber dem Sommer hat sich die Stimme für mein Empfinden weiter nach unten geöffnet. Ich würde nun wirklich keine Wette mehr eingehen, dass es zu einem „Wiederhören“ kommt.
Die Zugabe des Abends (diesmal leider nur eine!) –
Sing For Our World – hielt dann noch den knuffigsten Moment bereit. Die kindliche Freude, die
Joseph beim Singen ausstrahlt, muss sich einfach zwangsläufig auf das Publikum übertragen, mir jedenfalls ging total das Herz auf. Ich bin unglaublich gespannt, wie es mit ihm weitergeht.
Bleiben da noch…:
Ding Dong Merrily on HighGleich zu Beginn des Abends ein Volltreffer, stand das Lied doch auf meiner internen Wunschliste und zählt zu meinen weihnachtlichen LIBERA-Favoriten. Ein temporeiches, fröhliches Lied und live genauso toll wie auf dem Album. Welch ein Start!
Walking in the AirWenn schon gerade Weihnachtszeit ist und
Luca zufällig anwesend ist, wollen wir ihn natürlich auch
wieder Walking in the Air singen hören! Das Eigene seiner Stimme kommen bei diesem Lied wunderbar zum Ausdruck und seine Darbietung war ein großer Genuss. Ich hatte das Gefühl, von ihm mit auf die Reise durch den winterlichen Nachthimmel genommen zu werden.
The Wexford CarolDurch
die Aufnahme von The Wexford Carol beim Armagh-Konzert 2013 bin ich erst auf LIBERA gestoßen, insofern ist es irgendwie ein sehr besonderes Lied für mich, auch wenn es sonst nicht zu meinen Top-Favoriten zählt. Solist war hier
Laurence D., der auf meiner Seite der Bühne stand und dessen gelungener Auftritt sich damit wieder gut verfolgen ließ. Im letzten Jahr war hier
Morgan der Solist und der Verdacht liegt nahe, dass
Laurence kurzfristig eingesprungen ist, was mir jedoch zu keinem Zeitpunkt aufgefallen wäre. Ein ruhiges Lied mit wunderschönem Flötensolo als zentralem Element, leise untermalt vom Chor. Nach
Walking in the Air schalten wir hier noch einen weiteren Gang herunter, um uns von
Ding Dong Merrily on High zu erholen.
GaudeteBeim Weihnachtskonzert 2021 hatte
Luke seine Solistenpremiere bei diesem Stück, nur war er diesmal ja leider nicht dabei, sodass sich ein angemessener Ersatz finden musste. Wieder kam es nun zu einer Premiere, denn diesmal hatten wir das Vergnügen, zu Beginn des Liedes der Stimme von
Frederick Howarth bei seinem erst dritten Konzert zu lauschen. Ich stelle es mir bei
Gaudete nicht unbedingt einfach vor, da man mit dem ersten erklingenden Ton in das Solo einsteigt und direkt den richtigen Ton treffen muss und sich über eine halbe Minute an der Tonleiter entlangarbeitet, bevor der Chor miteinsteigt. Ich war ein wenig überrascht, wie zart die Stimme von
Frederick klingt. Im Gegensatz zu seinen Kollegen
Mitchel und ggf. auch
Ethan, die zeitgleich im Sommer eingestiegen sind, vermute ich bei ihm keine ausgesprochene Chorerfahrung, aber das ist natürlich reine Spekulation. Nach einigen kleinen stimmlichen Unsicherheiten zu Beginn schien er im weiteren Verlauf des Solos zunehmend Vertrauen in seine Stimme zu fassen. Für mich insgesamt eine gelungene Premiere und eine interessante Stimme, die ich gerne nochmal an anderer Stelle hören möchte. Besonders gefällt mir ansonsten die Bühnenchoreographie zum Lied, die durch das ruckartige Wegdrehen zur Seite und wieder Zurückdrehen zur Mitte eine gewisse Dramatik vermittelt (natürlich fällt es hier besonders auf, wenn das Timing bei einem der Sänger nicht perfekt passt) und auch beim rückwärtigen Zurückschreiten in die Halbkreisformation gegen Ende des Lieder gilt es natürlich, Kollisionen, Stolpern oder ein falsches Einordnen möglichst zu vermeiden. Gut beobachten ließ sich die Choreographie im Stream zum Konzert 2021, doch leider wurde der Clip zu
Gaudete von LIBERA bislang nicht auf YouTube veröffentlicht, sodass ich hier keine Verlinkung beisteuern kann.
Conditor Alme Siderum (Sempiterna)Nachdem man sich ja schon fast an den Einzug des Chores nach der Pause über das Mittelschiff oder die Seitenschiffe gewöhnt hat (irgendwie muss man den Chor ja wieder möglichst elegant auf der Bühne platzieren), wurde diesmal ein Element vom Weihnachtskonzert 2019 scheinbar (ich war ja leider nicht dabei...) „reaktiviert“. Die
„Bigs“ zogen durch die seitlich der Bühne gelegenen Zugangstür unter Sprechgesang auf die Bühne, gefolgt vom stummen restlichen Chor. Bald setzten zudem sparsame Instrumentenklänge ein. Nach und nach nahmen alle auf der Bühne ihre Position für das folgende Lied ein. Nach den ersten zwei Strophen des
Conditor Alme Siderum (vgl.
die Passage (Minute 1:20 - 2:00) in Sempiterna) und zusätzlich der sechsten Strophe wurde mit einem abschließenden „
Amen“ der
„Bigs“ nahtlos in das folgende Lied übergeleitet.
„Der Hymnus »Conditor Alme Siderum« gehört zu den bekanntesten Hymnen im Advent und seine Entstehung reicht bereits in die Spätantike (7. Jahrhundert) zurück. Der Verfasser des Textes ist nicht überliefert. Der eigentlich fünfstrophige, später aber durch Thomas Müntzer um eine Strophe erweiterte Hymnus ruft Christus an und preist diesen als den ewigen, mit dem Vater wesensgleichen Sohn Gottes, welcher aus der Jungfrau Maria Mensch wurde, um die todverfallene Menschheit und somit die gesamte Schöpfung zu erlösen und seiner Herrschaft zu unterstellen.“ (Quelle: https://www.bku.de/conditor-alme-sideru ... ienst.aspx)
(1)
Conditor alme siderum
aeterna lux credentium
Christe redemptor omnium
exaudi preces supplicum.
(2)
Qui condolens intéritu
mortis perire saeculum
salvasti mundum languidum
donans reis remedium.
(6)
Sit, Christe, rex piissime,
tibi Patrique gloria
cum Spiritu Paraclito
in sempiterna saecula.
Carol of the BellsMit 21 Mio. Klicks auf YouTube ist das 2019 veröffentlichte Video zu
Carol of the Bells das mit Abstand meistgeklickte auf LIBERAs offiziellem Kanal, vielleicht teils auch durch die Verwendung im Film „
Home Sweet Home Alone“ (2021) und aufgrund des ukrainischen Ursprungs. Erst kürzlich erschien eine
interessante Analyse zum Song. Zum Lied selbst gibt es da wohl nicht viel hinzufügen, es hat mir rundum gefallen.
Cameron hat bereits beim Weihnachtskonzert 2021 einen Vokalisenpart gesungen, wenn ich mich recht erinnere aber gemeinsam mit Daniel, während er diesmal allein sang (?). Es scheint zur Tradition zu werden, das letzte „
Ding dong ding dong“ einem der Miniboys anzuvertrauen (2020:
Daniel C., 2021:
Joseph). Diesmal war
Oskar an der Reihe (Quelle: Libera Passion), dessen Gesang zum Glück nicht von verfrühtem Applaus übertönt wurde.
Noël NouveletAus dem
Behind the Scenes-Video lässt sich herleiten, dass
Morgan für das einleitende Solo vorgesehen war, aber er war ja nun nicht anwesend, sodass auch hier Ersatz herbei musste. Im Videoausschnitt hat mir Morgan hier gut gefallen und es wäre sicherlich ein überaus gelungener Auftritt geworden. Stattdessen durften wir der Stimme von
Mitchel lauschen. Ich bleibe dabei, ich höre ihm furchtbar gerne zu und bin bereits jetzt ein großer Fan seiner Stimme. Ein wenig mehr Selbstvertrauen könnte man ihm womöglich noch wünschen, aber das wird die Zeit und vermehrte Routine sicherlich mit sich bringen. Ist es womöglich kein Zufall, dass Mitchel auch hier wieder (vgl.
Smile) ein Lied übernimmt, das sonst in der Verantwortung von
Victor war? Besteht ein besonders gutes Schüler-Lehrmeister-Verhältnis zwischen den beiden? Beim harmonischen Duett am Ende konnte dann jedenfalls auch noch
Ethan Hutchinson einen ersten Solopart für sich verbuchen, der gemeinsam mit
Laurence D. sang. Ich finde es sehr erfreulich, dass Newbies / Miniboys bereits maßgeblich eingebunden sind und das Konzert nicht in einer "Luca-Show" resultiert, so gerne ich ihn höre und so wichtig er für den Chor auch zweifellos ist.
Ave Verum CorpusKnaller, oder?!

Egal, ob einem
Freddies Auftritt nun gefallen hat oder nicht, aber es war zumindest ein absolut unerwartetes, gewaltiges Stimmgewitter, dass über das Publikum herzog.

Ich hätte Freddie bis vor einiger Zeit etwas Derartiges nicht zugetraut und finde es ausgesprochen mutig von ihm, sich so extrovertiert und in einem gänzlich anderen Stil in diesem Rahmen als Solisten zu präsentieren. Überhaupt finde ich klasse, dass jemand wie Freddie, der eine musikalisch etwas andere Richtung einschlägt, hier im wahrsten Sinne einmal eine eigene große Bühne bekommt und seine Nische bei LIBERA finden kann. Ein wenig muss ich hier an
Dominiks Cum Dederit denken. Da ich an einer musikalischen Beschreibung des Stücks nur scheitern kann, hätte ich gerne ein Video verlinkt, aus dem sich die Art des Auftritts erahnen lässt, doch leider finde ich nichts Passendes. Auf dem neuen Album ist das Lied hoffentlich auch enthalten und dann für jeden erlebbar.
God Only KnowsNeben
Ave Verum Corpus eine weitere Premiere! Diesen Klassiker der Beach Boys habe ich zugegeben nie gezielt gehört, was ich aus diesem Anlass aber natürlich nachgeholt habe. Ich würde LIBERAs Version als recht gefällige Interpretation bezeichnen, die sich stark am Original orientiert. So richtig passt das Lied inhaltlich vielleicht nicht zur Altersgruppe des Chores, aber der Text lässt ja auch noch Spielraum für gewisse Interpretationen. Gut gefiel mir der Wechsel von
Luca und
Daniel als Solisten mit den gemeinsamen Harmonien gegen Ende. Verglichen mit der eingespielten Single für das Album, die einige Tage nach dem Konzert veröffentlich wurde, klang Daniels Stimme während des Konzerts bereits etwas verändert und für mich tatsächlich auch passender im Zusammenspiel mit Lucas Stimme.
I Saw Three ShipsDank
Julian weiß ich jetzt auch endlich, wieso
I Saw Three Ships bei den Weihnachtskonzerten immer mit im Programm ist: „
because we sing the word »Christmas« a lot“. Dagegen kann man nun wirklich nichts sagen – ich komme auf 58 Erwähnungen. So sollte auch der letzte Besucher realisiert haben, dass er sich bei einem
Weihnachtskonzert von
Libera (das passende Lied für diese Botschaft lief vor der Pause) befindet. Das reguläre Programm endete nun also mit dem insgesamt siebten Lied vom zuletzt erschienenen Weihnachtsalbum (
Christmas Carols with Libera (2019)), was die Nachfrage am Merchandise-Tisch nach dem Konzert hoffentlich noch einmal ordentlich belebt hat.
Fazit: Ein LIBERA-Weihnachtskonzert, wie man es sich nicht besser wünschen kann: tolle Location (Klang + Sicht), moderne und klassische Weihnachtslieder, LIBERA-Klassiker, neuere Stücke, zwei Song- und mehrere Solo-Premieren, gut aufgelegter Chor und begeistertes Publikum.
Nach dem Konzert fühlte ich mich regelrecht erschlagen von den Eindrücken und habe leider beim geselligen Teil des Abends mit sicherlich allerhand Diskussionen über das Erlebte diesmal aussetzen müssen.
Noch etwas
groggy von einer unruhigen Nacht unter den Eindrücken des Konzertes stand am Montag noch einmal ein voller Tag London auf dem Programm. Highlights waren ein nochmaliger Besuch von Westminster Abbey, bei dem diesmal ausreichend Zeit für eine Besichtigung war, ein Besuch der St Paul’s Cathedral mit Aufstieg auf die Kuppel und ein Gottesdienst in der Westminster Cathedral unter Beteiligung des hauseigenen Knabenchores. Erst später realisierte ich, dass auch LIBERA 2017 und 2018 schon in der Westminster Cathedral aufgetreten ist.
Leider war die Rückreise, die ansonsten plangemäß verlief, bereits durch erste Krankheitssymptome geprägt, die sich einige Tage später als Covid-19-Infektion herausstellen sollten. Das Risiko einer Erkrankung auf solchen Reisen wird man wohl auch zukünftig eingehen müssen, wenn man LIBERA live erleben will. So bleibt nur die Hoffnung auf ein glückliches Timing und verständnisvolle Arbeitgeber nach der Rückkehr.

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