Ein Plädoyer
Touch The Sky - ein ganz ungewöhnliches Lied, das ich sehr schätze und mag!
Ich habe neulich schon einmal eingeräumt, mit dem Folgenden in den Augen des einen oder anderen wahrscheinlich ein Sakrileg zu begehen. Aber ich spreche es aus: Ich finde, dass man Touch The Sky einen neuen Solisten verpassen und es wieder ins Programm bringen sollte. Denn ich bin nicht der Meinung, dass es allein die Stimme von James Mordaunt ist, die es zu dem macht, was es ist.
Es wäre äußerst schade und nicht korrekt an dem Lied gehandelt, es nach James nie wieder aufzugreifen. Dafür ist es zu viel wert. Es ist musikalisch interessant, ein eigenartiges Lied, kommt einem nicht so leicht entgegen wie die meisten anderen. Man muss es schon auch mit dem Kopf hören, nicht nur mit dem Gefühl. Deshalb kann ich es auch nicht immer hören. Wenn ich nicht richtig zuhören kann, muss ich das Lied überspringen.
Und auch hiermit wiederhole ich mich: Ich ziehe den Hut vor Ben Crawley für diese Komposition und sein Arrangement dazu, sicherlich beeinflusst durch Song Of Enchantment und Mysterium, aber ganz eigenständiges Lied!
Mal mit jemand anderem kann ich es mir sogar gut vorstellen, grade auch mit einer weniger kindlichen Stimme, weil ich die Musik so "erwachsen" finde. Es wäre dann auch keine Konkurrenz für James Mordaunt, sondern eben eine andere Interpretation. Das Lied sollte nicht in der Versenkung verschwinden, weil es keinen zweiten James gibt. Deshalb wünsche ich mir, dass es wieder in Robert Prizemans Blickfeld gerät. Wayfaring Stranger in Sam Coates' so wunderschönem, aufwühlendem Arrangement ist im aktiven Repertoire, und es kann nur richtig sein, gelungene Würfe der Ehemaligen auch entsprechend zu würdigen, also: Auch Ben mit Touch The Sky wieder rein ins Programm!
Es wird so manchem Lied nicht gerecht, wenn man meint, dass sie mit einem ganz bestimmten Solisten stehen und fallen. Was soll ein Jungenchor denn dann machen? Damit gehen musikalische Juwelen verloren, und Touch The Sky ist eins.
Was das Ende betrifft, bin ich mir bis heute nicht schlüssig, was dieses flockige Dum-dum-Ende zu bedeuten hat, wie es sich mit der vorhergehenden Musik verträgt, ob es ein Bruch ist, inwiefern Ben selbst es als solchen empfunden haben mag oder auch nicht, ob er ihn also gewollt hat, und wie ich selbst dazu stehe.
Es würde mich extrem interessieren, wie andere das sehen. Ist das für euch so stimmig? Welche Stimmung löst das Lied in euch aus, und ändert sie sich beim Schlussteil?