Aufnahmen von jedem Konzert, das wäre natürlich traumhaft. Man könnte im Nachhinein noch einmal schauen, wer mit welchen Aufgaben betraut gewesen ist und vor allem kämen alle in den Genuss den Chor zu sehen, nicht nur die wenigen in den ersten Reihen. Und es bewahrt die Erinnerung. Andererseits würde sich dann in wenigen Jahren ein Berg von Videos anhäufen, dem man dann auch nicht mehr Herr wird. Außerdem müssen die Jungs dann immer damit leben, dass alles was auf der Bühne passiert für immer und ewig für alle zu sehen und zu hören ist. Wie es immer so ist, auch dieser Wunsch hat zwei Seiten.
Was das vergangene Konzert betrifft, hier erst ein mal meinen vollen Respekt an die Sänger, die ein Jahr lang nicht mehr auf der Bühne gestanden haben und nun auch noch eine „streamwürdige“ Leistung abliefern sollten. Entgegen all der anderen Jahre fehlte die Routine aus den regelmäßigen Konzerten. Hier können sicherlich die Älteren noch von den zahlreichen Konzerten der Vergangenheit zehren, aber für die jüngeren Kinder konnte sich bislang gar keine Routine einstellen. Ein Konzert mit Choreografie gab es zuletzt vor zwei Jahren, auch das war für manche Neuland.
Und wir sehen dann auch noch das erste von zwei Konzerten, welches ja vielleicht auch so ein bisschen als Generalprobe für die Filmaufnahme dienen sollte, aber aus den bereits erwähnten Gründen kam es dann anders. Was ich noch nicht wusste, dass mit Ethan im zweiten Konzert noch ein Sänger dazugekommen ist.
Jetzt wiederum ist es für mich schwierig etwas zu schreiben. Ein Konzertbericht? Aber ich war ja nicht vor Ort und das was ich gesehen und gehört habe (und immer noch tue), kann jeder andere ja auch sehen und hören. Trotzdem tauchen wir mal ein, auch wenn mein Schreibtisch jetzt nicht mehr so festlich mit Kerzen beleuchtet ist.
Vespera Solist:
Luca BrugnoliVokalisen:
Daniel Catalogna Ein interessanter Beginn für ein Konzert, denn
Vespera ist schon ein etwas spezielles Lied. Die a-capella-Einführung des Liedes passt aber wunderbar und im weiteren Verlauf des Liedes hält sich das Orchester meist dezent im Hintergrund. Optisch sowieso aber auch akustisch. Nur an manchen Stellen realisierte ich nicht sofort, dass bestimmt Töne nicht von den Sängern, sondern von den Streichern stammten. Durch das zurückhaltende Instrumental ist es in Kombination mit den Bildern an manchen Stellen gut möglich die Aufgabenverteilung im Chor zu erkennen.
Luca Brugnoli als Solist und
Daniel Catalogna als Spezialist für die Vokalisen haben ihre Aufgaben jedenfalls sehr gut gemeistert.
Die Beobachtung am Rande. Die Art, wie die meisten Sänger die Hände gefaltet hatten, ist mit unbekannt. Ich meine die etwas abgespreizten Daumen. Bei
Luca jedenfalls haben diese dann während des Singens ein Eigenleben geführt. Als der Chor zwischenzeitlich die „normale“ Haltung einnimmt bleiben zwei Sänger mit gefalteten Händen stehen.
Luca und
Daniel. Zumindest bei
Daniel wohl nicht beabsichtigt, da er sich später dem Rest anpasste. Aus dem Publikum heraus konnte man dies sicher nicht sehen und letztendlich zeigt es, wie sehr er sich auf seine spezielle Aufgabe konzentriert hat. Da ist dann kein Platz mehr für irgendwelche Choreografie-Spielereien. Ohnehin aber total nebensächlich.
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1. RedeKoji Shinokubo & Daniel WhiteIch war gespannt, wie LIBERA gerade die erste Ansprache gestalten würde. Ich kann noch nicht einmal sagen, wie ich sie gestaltet hätte und ich kann gut verstehen, dass die Freude wieder auf der Bühne stehen zu dürfen nicht unerwähnt sein sollte. Mir war es eine Spur zu fröhlich, angesichts dessen, was noch im weiteren Verlauf der Rede verkündet werden sollte. Den Übergang von dem Lied zu
Robert hatte man gut gelöst aber ich hätte mit gewünscht, dass
Daniel seinen ganzen Namen erwähnt. Ein langer Nachruf passt dann auch nicht in ein Konzert und so waren die knappen Worte schon gut gewählt. Dennoch, ein wenig habe ich das Gefühl, als wäre
Robert für einen Teil der aktuellen Generation nur noch eine Person am Rande des Chores und nicht ihr Haupt-Bezugsperson gewesen. Musikalisch gesehen.
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Once an Angel Solist:
Victor Wiggin begleitender Solist:
Daniel WhiteVictor wird älter (wie überraschend) und seine Stimme wird interessanter. LIBERA konnte den Charakter des Liedes, wie wir es von CD und aus dem Video kennen, auch live 1:1 wiedergeben.
Beobachtung am Rande: Ein sehr aufmerksames Augenpaar.
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Gaudete Solist:
Luke Batteson-DalpiazZu
Gaudete formierte sich der Chor neu, bereits vor dem Lied. Dies ist im Laufe des Konzertes nicht immer so gewesen, dazu aber später mehr.
Gaudete fällt bereits in die Rubrik Weihnachtslieder, auch wenn man es nicht unbedingt sofort erkennt. Wer ein paar Semester Latein in der Schule hatte wird aber sicher keine Probleme haben die ersten Textzeilen zu übersetzen. Zum Lied, schwungvoll und vom ganzen Chor gesungen, kann ich weiter nichts sagen, zur Choreografie könnte ich Bände schreiben. Aber das gehört jetzt nicht hierher. Für die Solo-Einleitung war
Luke Batteson-Dalpiaz zuständig (stand zumindest woanders so), und damit der erste neue Solist des Abends.
Luke bescherte
Gaudete einen klangvollen und runden Beginn.
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Ding Dong Merrily On HighMit
Ding Dong Merrily On Hight wurde es jetzt noch fröhlicher. Praktischer weise blieb der Chor gleich an der Stelle stehen. In manchen Kameraeinstellungen kann man wieder gut sehen, wie die einzelnen Sänger arbeiten und manch einer (
Daniel W.) scheint dauerhaft in Bewegung zu sein.
Beobachtung am Rande: Für
Jack Spicha scheint Libera ja die reinste Meditation zu sein. So entspannt und ausgeglichen wie er immer ausschaut...
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2. RedeLaurence Davey & Freddie MushrafiFreddie Mushrafi und
Laurence Davey lösten sich für die nächste Ansprache aus dem Chor. Wir freuen uns ja normalerweise über schöne Lieder von LIBERA. Hier habe ich mich mal über die schöne Rede gefreut.
Laurence hat eine sehr angenehme Stimme, spricht flüssig und deutlich und es wirkt nicht wie einstudiert. Ja, es macht Spaß ihm zuzuhören.
Freddie ergänzt ihn hier wunderbar, so dass eine wirklich schöne Rede entstanden ist. Mit der Ankündigung des nächsten Liedes wusste ich wieder, warum ich eigentlich unbedingt zu dem Konzert hin wollte.
Cum Dederit.---
Cum DederitSolist:
Dominik Clarke (Dom)Wahrscheinlich war es eine von ganz wenigen Möglichkeiten
Cum Dederit einmal live zu hören. Kann es jemals einen anderen Solisten für dieses Lied geben?
Dominik, oder kurz "Dom", wie er von
Laurence angekündigt wurde, sang das Lied in der Qualität, wie wir sie von der CD kennen. Neben seinem besonderen klassischen Gesangsstil beeindruckt mich besonders, wie lange er Töne halten kann, ohne die kleinste Veränderung in Tonhöhe oder Lautstärke. Zumindest, soweit ich es wahrnehmen kann. Der Rest des Chores hat zu der besonderen Wirkung des Liedes hervorragend beigetragen, so dass es live sicher ein ganz besonderer Genuss war.
Eine große Choreografie gab es zum Lied nicht, aber am Anfang passierte etwas, was man früher häufiger gesehen hat, in der letzten Zeit eher nicht mehr.
Freddie und
Laurence blieben nach ihrer Rede einfach stehen und erst während das Lied bereits lief reihten sie sich wieder ein, der Chor formierte sich um und
Dominik trat für sein Solo nach vorne.
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If Solist:
Daniel WhiteFür
If mischte man vor dem Lied mal eben kurz durch.
Daniel nahm seinen Lieblingsplatz ein (ganz vorne) und
If erstrahlte in gewohntem Glanz, wollte ich gerade schreiben. Aber so lange kennen wir das Lied ja noch gar nicht und strahlen ist vielleicht in Verbindung mit dem Lied der falsche Begriff. Dennoch kommt mir
If in der kurzen Zeit schon so vertraut vor.
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Sing Lullaby Solist:
Dominik ClarkeFür
Sing Lullaby gab es einen kleinen Halbkreis kniender Sänger um den Solisten
Dominik herum, dahinter stehend ein weiterer Bogen und hinten die "Bigs" (endlich haben wir ein Wort für sie). Dabei wurden diesmal die Arme hinter dem Rücken verschränkt. Von allen? Nicht ganz.
In der besinnlichen Atmosphäre, mit der das Lied beginnt und ausklingt vergisst man immer wieder den intensiveren Zwischenteil. Aber Libera erinnert einen ja daran. Über den Gesang kann ich keine großen Worte verlieren, denn es klang wie es klingen soll. Also war es perfekt. Bei
Dominik bilde ich mir ein, dass seine Stimme eine Spur tiefer war als gewohnt.
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Ave Maria Solist:
Lewis Quinn Zum
Ave Maria bildete der Hauptchor wieder eine großen Halbkreis und ließ nur den Solisten vorne alleine. Mit
Lewis Quinn eine neue Stimme. Ergänzend erst einmal, es ist das
Ave Maria von
Robert Prizeman. Zuletzt war ja das
Ave Maria von Schubert eher aktuell.
Lewis hat sein erstes Solo super gemeistert und seine Stimme hatte für mich gleich so etwas Vertrautes. Ich kann mir vorstellen, dass er zukünftig in einigen Liedern zu hören sein wird.
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3. RedeKoji Shinokubo & Daniel WhiteEine erneute fröhliche Rede von
Koji und
Daniel, die bei der Gelegenheit ihre Musiker ein wenig vorstellten, ebenso wie Moose, auf den Merchandising-stand hinwiesen und ihre akustische Präsenz in Disneys neuesten "Home-Alone-Film". Entsprechend folgte
Carol of the Bells.
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Carol of The BellsSolist:
Joseph Hill (für den Abschluss)
Vokalisen:
Daniel Catalogna, Danie White, Cameron Birmingham hohe Noten:
Luca Brugnoli & ????Ein Lied, das ich immer wieder gerne höre, bei dem ich mir durch die Kameraeinstellungen gerne ein wenig Hilfe gewünscht hätte, um die verschiedenen Aufgaben und ihre Zuordnungen nachvollziehen zu können. Na gut, das wäre wahrscheinlich hier ein wenig kompliziert und dafür sind die Bilder ja auch nicht gedacht. Zuordnen können wir zumindest die letzten Worte dem kleinen
Joseph Hill, der dafür mutig nach vorne schritt. Ich schreibe es an der Stelle glaube ich immer wieder. Durch die lange Pause das zu Ende geglaubten Liedes besteht die Gefahr, dass das Publikum bereits anfängt zu klatschen, bevor die letzten Worte gesungen werden können. Aber LIBERA-Sänger sind anscheinend ohnehin darauf programmiert zu singen, egal was passiert.
Wenn man woanders spickt und dann genau hinschaut, dann sieht man auch, dass die Vokalisen kurz vor Schluss von
Daniel Catalogna (Teil 1) und
Daniel White wohl in Kombination mit
Cameron Birmingham (Teil 2) gesungen wurden. Jedenfalls kann ich auch leichte dazu passende Bewegungen ausmachen.
Luca hingegen war dafür zuständig, im Lied die Töne nach oben zu treiben, was man in manchen Einstellungen gut erkennen kann.
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Wexford Carol Solist:
Morgan Wiltshire begleitet von:
Daniel Catalogna & Daniel WhiteDer
Wexford Carol erklang mit einer neuen lieblichen Stimme, so kindlich unschuldig. Zu sehen war Kevin, nein Max, ähm nein,
Morgan Wiltshire. Er hat nur mit Brille ziemliche Ähnlichkeit mit der Hauptperson aus dem Film "Home Sweet Home Alone". Und seinen Namen habe ich noch nicht so richtig auf dem Schirm. Hier hatte man sich mal wieder für einen Solopart am Anfang des Liedes entschieden, aber das ändert sich ja bei jeder Version. Nach wenigen Zeilen gesellten sich stimmlich die beiden
Daniels dazu, bevor das Lied vom Chor übernommen wurde.
Dieses Lied hat einen ungewöhnlich langen instrumentalen Zwischenpart, in dem der Chor arbeitslos zu sein scheint. Bei genauem Hinhören kann ich jedoch leichte Summlaute ausmachen, die das Instrumental sozusagen verfeinern. Oder täusche ich mich da sogar?
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Poor little Jesus Solist:
Luca BrugnoliHatte
Koji vorhin noch die Musiker vorgestellt, bei
Poor little Jesus brauchte man sie nicht. Wieder hatten die Sänger die Arme hinter dem Rücken verschränkt. Wirklich alle? Nicht ganz.
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Sacris Solemnis Solist:
Frederick MushrafiAuch ein Lied, das ich gerne live erlebt hätte, ist
Sacris Solemnis. Ich könnte mir vorstellen, dass im Konzertsaal die Stimmen ausgewogener gewesen sind und etwas weniger quietschten. Aber nicht alles was quietschte waren die Sänger, auch die Streicher halfen mit. So ist der Stream nicht ganz so angenehm zu hören
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4. RedeFrederick Mushrafi & Joseph HillJoseph stellte sich mit niedlicher Stimme vor und verkündete fast schon entschuldigend, dass es Zeit für die letzten beiden Lieder ist.
Freddie kündigte diese beiden Lieder an und gemeinsam wünschten die beiden „Merry Christmas“. Ja, etwas früh, wie
Joseph hinzufügte, aber dafür sehr nett.
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Nearer My God To Thee Solisten:
Luca Brugnoli, Daniel Catalogna, Victor Wiggin, Frederick Mushrafi, Ludwik KowalczykWieder hatten die Musiker Pause. Alle? Nicht ganz. Die Gesangsgruppe bestand aus
Luca, Daniel, Victor, Freddie und Ludwik. In der Aufnahme ist schön zu sehen, dass
Luca die sich aus dem Quintett herauslösende Stimme ist, aber hatten wir etwas anderes erwartet?
Luca ist der eigentliche Solist des Liedes, am Anfang und am Ende alleine zu hören und in den Teilen des gemeinsamen Gesangs stets die dominante Stimme. Die dezente Begleitung durch ein Streichinstrument (ich tippe auf Cello) fällt einem erst auf, wenn es nicht mehr zu hören ist. War vielleicht sogar noch ein zweites Instrument dabei?
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SingEs dauerte eine Weile, bis für
Sing alle ihren Platz gefunden hatten, aber dafür erstrahlte für
Sing ein perfekter Halbkreis in strahlendem Weiß. Ich ertappte mich dabei nach einem zweiten Dirigenten Ausschau zu halten, aber da war nur
Steven. Über das Lied brauche ich nicht viel sagen, es macht einfach allen Spaß, Sängern und Publikum.
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I Saw Three Ships (als Zugabe)
Seit Brighton 2018 kennen wir nun
I saw Three Ships von LIBERA und während ich anfangs noch den Stil des Liedes für LIBERA recht ungewöhnlich fand, so kann ich es mir heute nicht mehr wegdenken. Auch ist es wunderbar dafür geeignet etwas Extraapplaus zu generieren und den hatte sich LIBERA nach dem harten Jahr 2021 wirklich besonders verdient. Ich würde gerne in Europa einmal japanische Verhältnisse erleben, mit nicht endendem Applaus, wobei meine Hände das nicht überstehen würden.
Victor zeigte sich bei der Verteilung des Applaus angenehm locker und kurze Zeit später war das Konzert zwar beendet, aber für den Chor erst Halbzeit. Der zweite Auftritt stand ja noch an.
Ob wir auch dieses Mal die Lieder nach und nach als Videos bekommen? Es wäre schön.
Eine neue Erkenntnis aber kann ich aus den Videos auf jeden Fall mitnehmen: rote Haare sind in blauem Licht schwarz.
Danke Libera!
wer hat eigentlich auf meinem Platz gesessen 