Die Weihnachtskonzerte in London und Arundel sind nun auch schon wieder zwei Monate her und ja, natürlich, die Libera-Welt war auch hier wieder vertreten, wenn auch in wechselnder Besetzung
Zur Dokumentation habe ich einmal das Programm und die Besetzung aus dem offiziellen Programmheft für das Konzert im St. John's Smith Square hochgeladen. Ich vermute, dass es gegenüber dem darauffolgenden Konzert in Arundel, bei dem ich leider nicht anwesend war, keine Änderungen gab - zumindest nicht offiziell. Erwartet wurde wohl auch von niemandem, dass in Arundel ein abweichendes Programm präsentiert werden würde, aber dem Vernehmen nach gab es dann doch noch eine große Überraschung in Person von
Luca, der [zwischen
Voca Me mit der daran anschließenden Rede und dem drauf folgenden
Love Shine a Light)
The Little Road to Bethlehem als Solo vortrug und dieses wohl erst einige Tage vorher einstudiert hat. Möchte jemand aus erster Hand berichten, wie er sich geschlagen hat? Dem Programmheft nicht zu entnehmen ist die Zugabe
I Saw Three Ships, aber das ist bei einem Weihnachtskonzert von Libera ja nicht völlig überraschend.
Das Konzert in London Anfang Dezember war mein mittlerweile fünftes Live-Konzert und es hat mich auch diesmal wieder absolut begeistert

Die Atmosphäre innerhalb der Gruppe und beim Publikum habe ich ein wenig anders wahrgenommen als bei den Konzerten zuvor, vermutlich, da es sich -- so kam es mir jedenfalls vor -- vorwiegend um ein großes vorweihnachtliches Familentreffen handelte. Viele der Eintrittskarten waren durch verschiedene Vorkaufsrechte seitens der Familien und/oder Mitglieder des SJSS-Freundeskreises bereits vergriffen, bevor der reguläre Verkauf startete, was nicht verwundert, handelte es sich doch bedingt durch zahlreiche internationale Auftritte 2023 um das erste Konzert des Jahres in London, ja in ganz England. Gerade die Familien der vielen jüngeren Sänger hatten somit bisher kaum Gelegenheit, deren Auftritte zu verfolgen. So war die Stimmung im Publikum sehr ausgelassen und entspannt und auch die Sänger grinsten und winkten immer mal wieder in Richtung Publikum. Die nach meinem Empfinden äußerst souveräne Darbietung des Chores ist sicherlich nicht zuletzt auf die entstandene Routine und die Eingespieltheit der Gruppe zurückzuführen, die aus den zurückliegenden Konzertreisen herrührt. Verglichen mit einigen Konzertorten z. B. in Japan oder Südkroea (ich sage nur SaRang Church

) kann der St. John's Smith Square als eher intime, gemütliche Location bezeichnet werden. Lampenfieber spielte da wohl nur noch eine untergeordnete Rolle.
Wirklich gut gefallen hat mir die Auswahl der Songs. Nicht erwartet hätte ich insbesondere, außerhalb von Japan
Kizuna zu erleben. Daneben meine ich,
From a Distance,
Total Praise,
The Angel Gabriel,
Love Shine A Light,
In the Bleak Mid-Winter,
Veni, Veni Emmanuel und
Sing Lullaby bislang noch nicht live gehört zu haben, eine Auswahl, die mir durchaus zusagte. Ein Konzert ohne
Ave Maria oder
Sanctus ist dann auch wohl bereits für sich genommen ein erinnerungswürdiges Ereignis innerhalb des Konzertkosmos von Libera
Was die "Personalien" angeht ist wohl besonders erwähnenswert, dass
Luca im wahrsten Sinne einen Schritt zurückgetreten ist und weniger häufig als Solist in Erscheinung tritt. Stimmlich scheint er durchaus weiterhin recht hoch hinaus zu können, wie er während des Konzertes immer mal wieder bewies, möchte, wie ich hörte, aber wohl seine Stimme schonen, was nicht überrascht, da er neben Libera weiteren gesanglichen Aktivitäten nachgeht. Weitere Erkenntnis: Die Stimme von
Mitchel ist wahrnehmbar tiefer geworden. Es ist schon etwas schade, dass er erst so spät hinzugestoßen ist und es somit wenig Gelegenheit gab, seiner schöne Sopranstimme zu lauschen, aber die ein oder andere Aufnahme hat es ja auf CD geschafft und auch live durfte ich ihn bereits mehrfach erleben (unvergessen bleibt für mich sein
Smile in Brighton 2022

).
O Beata hat er in London in einer deutlich tieferen Tonlage gesungen, was für das Ohr zunächst ungewohnt, aber zugleich wunderbar (wunderbar anders) klang. Mitchel schien den Auftritt zu genießen, auch wenn ich glaube, dass es erst einmal Überwindung kostet, sich selbst einen solchen Auftritt auch im Stimmwechsel zuzutrauen. Der verdiente Applaus sollte ihn darin bestärkt haben, auch weiterhin selbstbewusst im Rampenlicht zu stehen und zu singen. Absolut beeindruckend und für mich herausstechend waren dann noch die Einsätze von
Joseph (... meine Güte, wie soll das mit ihm weitergehen? Ich hoffe, er bleibt Libera noch laaange treu) und von
Nathan, der sich gesanglich toll entwickelt und neben seinem Job als absolut routinierter Hochtöner nun auch längere Solos wie in
From a Distance wunderschön darbietet -- ein wahres Arround-Talent, jedoch sollte auch bei ihm der Stimmbruch langsam nahen. In den Startlöchern als Ersatz steht dann ja vielleicht
Caleb Slater, der Bruder von Nathan, der als jüngster Sänger auf der Bühne gleich einmal mit der Schlusszeile von
Carol of the Bells ein kleines erstes Solo hatte. Ich bin nicht ganz sicher... war dies der erste Auftritt von Caleb bei einem Konzert? Sonstige Erstauftritte von
Miniboys gab es in London nicht, jedoch haben sich die vier Neulinge aus dem Sommer 2023 (
Gabriele Marini,
Edward Sargeant,
Theodore Wilson und
Lewis Pearson) erstmals bei einem Heimatkonzert präsentiert und schienen sehr viel Spaß zu haben. In London trotz Erwähnung im Konzertprogramm
nicht dabei war übrigens
Laurence Davey und auch in Arundel soll er gefehlt haben. Hoffentlich sehen wir ihn noch einmal wieder auf der Bühne!
Ganz süß war dann noch die Vorstellung der vier (!) anwesenden Bruderpaare Nathan/Caleb, Joseph/Ben, Freddie/Thomas und Pietro/Federico. Der ein oder andere Bruder wird vielleicht im Publikum gesessen und sich auch auf die Bühne erträumt haben. Wir werden uns sicher bald davon überzeugen können, wie es darum steht
Bleibt dann nur noch die Frage, wann endlich das nächste Konzert angekündigt wird?

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